Die in den 70er Jahren aufgestellte Theorie zum „Uncanny Valley“ befasst sich genau mit dieser Balance-Problematik. Sie betrachtet vorrangig Roboter mit menschenähnlichem Aussehen und menschenähnlicher Motorik.
In einem Gedankenexperiment stellte Masahiro Mori die These auf, dass die Zuneigung zu einem Roboter bis zu einem gewissen Grad an Menschenähnlichkeit stetig steigt. Wird dieser kritische Grad überschritten, so löst die starke Menschenähnlichkeit ein Gefühl des Unbehagens aus. Hierbei kommt es zu einem abrupten Abfall der Zuneigung und Akzeptanz. Erst wenn das Design des Roboters dahingehend perfektioniert würde, dass dieser täuschend echt einem Menschen entspräche, wäre wieder eine positive Reaktion beim Menschen zu erwarten.
Heute interagieren noch nicht viele Menschen mit solchen anthropomorphen Robotern, wohl aber mit Sprachassistenten. Diese imitieren zwar kein menschliches Aussehen und keine menschliche Bewegung, dafür aber andere Eigenschaften und Fähigkeiten wie Stimme, Sprache, Emotion, Charakter und intelligentes Handeln. Auch diese menschlichen Eigenschaften lassen sich in das Uncanny Valley-Paradigma einordnen.